Dass die Südkoreaner bei ihren Kosmetikprodukten auf natürliche Inhaltsstoffe setzen, ist den meisten inzwischen bekannt. Doch was gehört eigentlich im Detail dazu? Einer der wichtigsten Inhaltsstoffe ist Propolis – aber was verbirgt sich dahinter? Und wann sollte das Gut der Bienen sinnvoll eingesetzt werden? Das alles und was du sonst noch zu Propolis-Creme und ähnlichen Kosmetika wissen musst, erfährst du in unserem Beitrag. Lies einfach weiter!

Propolis: Was ist das eigentlich?

Widmen wir uns einmal den Grundlagen: Was verbirgt sich hinter dem Begriff Propolis. Die bräunlich-harzige Substanz wird aus Bienenstöcken gewonnen und ist auch unter den Namen Bienen-, Knospen- oder Kittharz weitgehend bekannt.

Eine Propolis-Ampulle vor einem gelben Hintergrund

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So stellen Bienen Propolis her

In einem Bienenstock herrscht eine strikte Arbeitsteilung – das haben die meisten wohl schon beim Schauen von Biene Maja gelernt. Das bedeutet, dass jedes Insekt eine konkrete Mission verfolgt. So gibt es jene, die den Stock verteidigen, die sich um die Waben kümmern und auch jene, die Propolis herstellen.

Letztere sind dabei auf das Harz der umliegenden Bäume angewiesen. Denn dieses verarbeiten sie zusammen mit dem Pollenbalsam und den ätherischen Ölen, welche sie aus den Blüten gewinnen, zum Kittharz. Essentiell bei der Herstellung ist zudem das Speichelsekret der Bienen selbst, welches dafür sorgt, dass eine einheitliche, verwendbare Masse entsteht. Abhängig von der Größe des Stockes und der Position zum Wald kann so bis zu einem halben Kilo Propolis im Jahr entstehen.

Wozu dient das Kittharz?

Wie alles im Bienenstock, hat auch die Propolis eine spezielle Aufgabe: In diesem Fall das Beschützen des Volkes. Denn ein großer Teil der Insekten ist den ganzen Tag in der Welt unterwegs und sammelt beim Landen auch gut und gerne einmal Bakterien und Krankheitserreger auf. Würden sie diese mit in den Bienenstock tragen, könnten sie sich schnell ausbreiten. Schließlich herrschen hier die idealen Bedingungen: Es ist feucht und warm.

Propolis hat darum eine antibakterielle, antimykotische und antivirale Wirkung – kurz: Es bekämpft eben diese Erreger und Bakterien. Darum befindet sich am Eingang eines jeden Bienenstocks eine Art Flaum aus Kittharz. Auf diesem landen die Insekten bei der Rückkehr und reinigen so ihre Beinchen.

Doch nicht nur das. Ist ein Fremdkörper – so zum Beispiel ein anderes Insekt, etwas Staub oder gar ein kleines Tier – in den Bienenstock eingedrungen, wird dieser mit Propolis überzogen. So verhindern die Bienen, dass sich dadurch Krankheiten ausbreiten. Es erfolgt eine Art Mumifizierung, welche den Fremdkörper isoliert und damit vom Stock abschneidet.

Ein Imker hält ein Gitter in der Hand, welches von den Bienen mit Waben und Honig gefüllt wurde

Foto: © Timothy Paule II, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pexels.com

So kommt das Bienenharz zum Menschen

Um die positiven Effekte der Propolis ausnutzen zu können, muss der Stoff zunächst abgebaut werden. Da die Bienen aber damit nur den Eingang ihres Stocks auskleiden, scheint das sehr aufwendig. Denn schließlich müsste der Imker ihn hier mühselig abkratzen und würde in diesem Zuge auch sein Volk gefährden. Schließlich könnten nun mehr Krankheitserreger in den Bienenstock eindringen.

Um das zu verhindern, wird meist eine alternative Strategie eingesetzt. Hierbei macht man es sich zu Nutze, dass auch Fremdkörper von dem Stoff eingekleidet werden. Die Imker hängen also ein schmales Gitter in den Stock, welches dann von den Insekten mit Kittharz überzogen wird. Ist das geschehen, wird das Gitter wieder entnommen und auf 15 °C abgekühlt. Bei diesen Temperaturen wird das Harz fest und blättert ganz einfach ab. Jetzt kann es ganz einfach zum Beispiel zu Propolis-Creme, Lutschpastillen, Tinkturen und Co. weiterverarbeitet werden.

Ein Imker hält eine Plastikschachtel mit einem Stück Bienenwachs in der Hand

Foto: © Pexels, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pixabay.com

Propolis-Creme und Co.: Das Kittharz für den Menschen

Was sich die Bienen ausgedacht haben, machen wir Menschen uns im Grunde auch zunutze, wenn wir Propolis-Cremes, -Tinkturen und Co. verwenden – und das schon seit mehreren Jahrhunderten. Denn nachweislich benutzten bereits die alten Ägypter das Bienenharz und setzten auf seine mumifizierende Wirkung. Schließlich wirkt das Material effektiv Pilzbefall sowie der Ausbreitung von Viren und Bakterien entgegen.

Heute profitiert man von dieser Eigenschaften auch bei Kosmetika. Speziell eingesetzt wird es bei der Wundheilung – einmal zur Reinigung, aber auch zum Verschließen dieser. Besonders bei Pickeln, in denen sich leicht Bakterien und Co. einnisten und dann zu weiteren Hautunreinheiten führen, ist Propolis-Creme ein willkommener Helfer.

Eine Propolis-Maske von iUnik liegt vor einem gelben Hintergrund

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Zudem findest du das Kittharz in der Koreanischen Naturkosmetik oft als natürlichen Konservierungsstoff, der die Produkte länger haltbar machen soll. Und auch in vielen Apotheken kannst du Propolis-Tinkturen und ähnliches kaufen. Diese sollen unter anderem zur Stärkung des Immunsystems dienen, wobei diese Wirkung nie eindeutig nachgewiesen werden konnte.

Kosmetik mit Bienenharz: Wann ist sie sinnvoll?

Du möchtest, dass deine Kosmetikprodukte möglichst natürlich sind? Am besten sollten sie auch noch tierversuchsfrei sein? Dann bist du bei den Importen aus Korea genau richtig, denn hier ist das die Grundlage. Darum ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Propolis in Cremes, Seren und Tinkturen gern verwendet wird. Doch wozu genau können diese nun eigentlich eingesetzt werden? Und sind sie für deinen Hauttyp überhaupt sinnvoll?

Zwei Ampullen mit Propolis stehen vor einem geflochtenen Korb

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Kleine Hautirritationen bekämpfen

Nicht selten kommt es einmal vor, dass wir uns im Sommer trotz Sonnencreme verbrennen. Auch kleinere Wunden zum Beispiel durch das Rasieren gehören zum Alltag und ebenso hier und da einmal ein Pickel oder ein Mitesser. Doch was haben alle diese Irritationen der Haut gemeinsam? Klar, auf der einen Seite sind sie nervig, aber sie alle profitieren auch von einer Behandlung mit Propolis-Creme.

Denn diese wirkt beruhigend und kann beispielsweise gemeinsam mit Aloe Vera, den Juckreiz eines Sonnenbrandes bekämpfen. Auf Pickel und Mitesser wirkt sie antibakteriell und kann so helfen, dass auf einen einzelnen Nervling nicht gleich mehrere weitere folgen. Und auch kleine Schürfwunden und Co. werden durch das Bienenharz gereinigt und ihr Heilungsprozess angeregt.

Propolis-Creme bei Hauterkrankungen

Viele Kosmetika, welche Kittharz verwenden, sollen auch bei verschiedenen Erkrankungen der Haut eine positive Wirkung haben. So werden diese Tinkturen gern bei Neurodermitis eingesetzt, um den Juckreiz zu bekämpfen und den Hautausschlag zu mindern. In einer leichteren Form kann eine solch Lotion natürlich auch genutzt werden, um trockene Haut wieder geschmeidig werden zu lassen.

Und falls du deine Akne mit möglichst natürlichen Produkten bekämpfen willst, könnte Propolis ebenfalls die richtige Variante für dich sein. Auch hier macht man sich die antimikrobielle Wirkung zunutze, um die Ausbreitung der Infektionen zu verringern.

Eine Propolis-Ampulle liegt neben einer gelben Blume

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Dem Altern den Kampf ansagen

Anti-Aging ist ein Dauerthema in unserer Gesellschaft – wer will schließlich nicht möglichst lange jung und frisch erscheinen? Auch für diese Produkte findet Bienenharz Anwendung. Hier steht die antioxidative Wirkung im Vordergrund. Diese soll dafür sorgen, dass die Haut zum einen weicher, aber gleichzeitig auch straffer wirkt.

So sollen kleiner Fältchen geebnet und die Hautalterung minimiert werden. Zudem können natürlich auch die Pickelchen, die bei Frauen oft im Zuge der Umstellung des Hormonhaushalts auftreten, bekämpft werden. Denn auch hier kommt die beruhigende Eigenschaft des Bienenharz zum Tragen.

Mehrere Tuben Propolis-Creme für die Augen stehen nebeneinander

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Ist die Verwendung von Propolis-Cremes unbedenklich?

Ein natürlicher Stoff, der dich bei der Bekämpfung von Akne oder auch des Alterungsprozesses unterstützt? Das klingt für viele Ohren gut und darum ist es auch kein Wunder, dass Propolis-Cremes zunehmend an Beliebtheit gewinnen. Doch kann jeder diese ganz unproblematisch verwenden? Die Antwort ist leider nein. Das liegt maßgeblich daran, dass das Bienenharz aufgrund seiner Inhaltsstoffe bei verschiedenen Allergien eine Reaktionen auslösen kann. Dazu zählen:

  • Allergie auf Bienen- und/oder Wespenstiche
  • Pollenallergie
  • Menschen mit atopischer Veranlagung
Einige Bienen tümmeln sich auf einer Stelle

Foto: © 현덕 김, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pexels.com

Nur weil du unter einem dieser Probleme leidest, heißt das aber nicht gleich, dass für dich alle Propolis-Cremes und andere Produkte tabu sind. So reagierst du beim Heuschnupfen beispielsweise in der Regel auf einen oder mehrere bestimmte Pollen. Sind die Völker weit genug von diesen Pflanzen angesiedelt, ist dieser im Bienenharz auch nicht enthalten und du wirst in der Regel keine Reaktion zeigen.

Das Schwierige ist dann, herauszufinden, welches Produkt das Richtige für dich ist. Denn nur in den seltensten Fällen kann der Hersteller Aussagen dazu treffen, wo die Propolis gewonnen wird. Am besten testest du darum Kosmetika erst einmal vorsichtig auf einer kleinen Stelle oder verzichtest vollständig auf den Inhaltsstoff.

Quellen
www.utopia.de/…/propolis-bienenharz-naturheilmittel/
www.verbraucherzentrale.de/…/propolis-fuer-ein-staerkeres-immunsystem-21056
www.wikipedia.org/wiki/Propolis