Schon vor einigen Jahren hat die koreanische Kosmetik bei uns im Westen erfolgreich Einzug gehalten. Verschiedene Tipps zur Skin Care und mehrstufigen Pflegeroutinen sind längst nichts Neues mehr. Doch die asiatischen Frauen sind nicht nur für ihre reine und porzellanartige Haut, sondern auch für ihre schwarz glänzendes Haar bekannt. Es stellt sich also die Frage: Was ist hier ihr Schönheitsgeheimnis? Tatsächlich unterscheidet sich die koreanische Haarpflege von der unsrigen. Wie genau, das erfährst du hier!

Gepflegte Haare als Schönheitsideal – sowohl damals als heute

Bereits während der Joseon-Dynastie Ende des 13. Jahrhunderts galten in Korea lange, glänzende Haare als Schönheitsideal. Besonders die Sauberkeit war dabei ein wichtiges Attribut. Frauen standen schon vor dem Morgengrauen auf, um sich für den Besuch des Schreins herzurichten. Die Haare, die dabei zu einem Knoten gebunden wurden, durften natürlich nicht vernachlässigt werden. Denn ein ungewaschenes Gesicht oder eine zerzauste Frisur galt als Beleidigung der Vorfahren und Schwiegereltern.

Es ist nicht verwunderlich, dass sich diese Mentalität bis in die Neuzeit übertragen hat. Der Beweis dafür liegt in der koreanischen Kosmetikindustrie. Neben Produkten rund um das Gesicht existiert eine Vielzahl an Mitteln für ein ebenso gründlich gereinigtes Haupt. Der Unterschied zum Westen: Während wir uns einzig und allein auf die Haarpflege konzentrieren, legen Koreaner auch großen Wert auf eine umsorgte Kopfhaut!

Warum? Weil sich die Gesundheit der Kopfhaut in den Haaren widerspiegelt. Juckt das Organ und ist gerötet, geht es meist mit spröden und trockenen Haaren einher. Denn wenn die Follikel nicht gesund sind, kann daraus nichts Gesundes wachsen. Aus diesem Grund verlässt man sich in Korea auf eine Reihe von Produkten und Pflegeschritten, die in der westlichen Routine eher seltener vorkommen. Wie genau das aussieht, zeigen wir dir hier!

Koreanische Haarpflege: drei Schritte zum Erfolg

Der Ablauf der koreanischen Haarpflege lässt sich ganz grob in drei Schritte einteilen: Reinigung, Pflege und After Care. Diese sind wiederum in verschiedene Unterpunkte gegliedert. Das mag auf den ersten Blick etwas überwältigend wirken. Doch keine Sorge! Du musst nicht jedes Mal jeden einzelnen dieser Schritte abarbeiten. Denn das Ganze ist von dir und den Bedürfnissen deiner Haare abhängig. Trotzdem haben wir hier einmal alle aufgelistet.

Eine Frau massiert sich unter der Dusche die Kopfhaut

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Schritt 0.5: vor der Wäsche

Bevor wir zum eigentlichen ersten Schritt kommen, müssen wir über Massagen sprechen. Sie gehören standardmäßig zur Routine. Koreanische Frauen schwören darauf, dass eine Massage der Kopfhaut 10–15 Minuten vor der Dusche wahre Wunder bewirkt. Egal ob mit den Fingern oder einer Bürste – hierbei werden bereits abgestorbene Hautzellen gelöst und die Durchblutung angeregt. Das kann dabei helfen, die Nährstoffversorgung zu optimieren und beim Haarwachstum zu unterstützen.

Möchtest du eine Bürste benutzen, dann achte darauf, dass diese lange und flexible Borsten hat. Diese schonen die Haare und ziehen nicht unnötig beim Entwirren. Gleichzeitig verwöhnen sie deine Kopfhaut. Auch spezielle Massagebürsten, mit denen du das Shampoo einarbeiten kannst, bieten sich hier an. Sie bestehen aus Silikon und sind somit weich genug, um dein Oberstübchen nicht zu reizen.

Zwei blaue Flaschen Shampoo stehen nebeneinander

Bereitgestellt von Pyunkang Yul

Schritt 1: gründliche Reinigung

Während wir im Westen wahrscheinlich direkt mit dem Shampoo starten würden, beginnen die Koreaner die eigentliche Haarpflege mit einem Peeling, auch Scaling genannt. Ähnlich wie bei der Gesichtspflege werden hierbei bereits Schuppen oder andere Rückstände abgelöst, nur eben auf deiner Kopfhaut. Diese Tiefenreinigung muss aber nicht jedes Mal sein. Aller zwei Haarwäschen ist vollkommen ausreichend oder du wechselst sie mit der Ölreinigung ab.

Denn auch dieser Prozess dient der Vorbereitung. Hier werden ebenfalls ungewünschte Partikel von der Kopfhaut entfernt. Dazu massierst du Produkte, wie das Rovectin Skin Essential Barrier Repair Multi Oil einfach für 3–5 Minuten ein. Dies hat einen revitalisierenden Effekt auf deine Haut und spendet durch seine Omega-9-Fettsäuren die gewünschte Feuchtigkeit.

Nach abgeschlossener Vorbereitung kannst du jetzt zum eigentlichen Waschgang übergehen. Verwende hierfür am besten milde Shampoos mit sanften oder ohne jegliche Tenside und Silikone. Sonst könnte deiner Kopfhaut ihre natürliche Fettschicht entzogen und diese dadurch ausgetrocknet werden. Erfrischende, beruhigende Inhaltsstoffe wie Menthol und Pfefferminze oder unterstützende Oliven-, Argan-, bzw. Lorbeerblattöle sind wiederum gern gesehen. Diese können verlorene Feuchtigkeit zurückbringen. Hast du dich für ein Shampoo entschieden, wasche zuerst einmal nur deine Kopfhaut. In einem zweiten Durchgang dann schließlich deine Haarlängen.

Eine Frau hält sich das Lador Herbalism Treatment an die Schulter

Bereitgestellt von Lador

Schritt 2: Pflege

Der Conditioner: auch bei uns kein unbekanntes Produkt. Allerdings unterscheidet er sich in seiner Anwendung doch etwas von der westlichen Pflegeroutine. Denn hier geht es ebenfalls weniger darum, den Haaren als der eigentlichen Kopfhaut Feuchtigkeit zu spenden. Dafür werden spezielle Scalp Conditioner hergestellt. Diese kannst du sowohl am Ansatz als auch in den Längen benutzen, ohne dabei unschön zu fetten.

Conditioner dieser Art können dir auch dabei helfen, gereizte Kopfhaut zu beruhigen. Hierfür setzt man in der koreanischen Haarpflege gern auf die Verwendung von Heilkräutern. Darunter beispielsweise Kurkuma-Extrakt, Lavendelöl oder die Teepflanze Camellia Sinensis. Anregende Inhaltsstoffe unterstützen gleichzeitig dabei, deine Wurzeln zu stärken und so Haarausfall vorzubeugen. Einige empfehlenswerte Conditioner dieser Art sind:

Für das i-Tüpfelchen kannst du im Anschluss noch eine Haarmaske in die Längen einmassieren und unter einem Handtuch einwirken lassen. Danach spülst du sie einfach wieder aus. Mit Inhaltsstoffen wie Keratin, Kollagen oder Seidenproteinen hilfst du deinen Haaren dabei, ihren Glanz zu erhalten und die Oberfläche zu glätten. Ceramide, wie im Lador Perfect Hait Fill-Up, unterstützen dich auch dabei, dein Haar vor UV-Licht und anderen chemischen Behandlungen zu schützen. Natürlich muss so eine Haarmaske aber nicht bei jedem Waschgang angewendet werden.

Jemand hält eine Flasche Lador Perfect Hair Fill Up in den Händen

Bereitgestellt von Lador

Schritt 3: After Care

Zu guter Letzt gehören zur koreanischen Haarpflege Scalp Tonics und Scalp Sprays. Diese werden auf das leicht feuchte Haar aufgetragen und sollen dir ebenfalls dabei helfen, die Kopfhaut zu stärken und zu revitalisieren. Auch Essenzen wie Leave-in-Kuren tragen zur Glättung von sprödem und trockenem Haar bei. Die Produkte aus Korea zeichnen sich hierbei durch ihre besondere Leichtigkeit aus und überladen deine Haare nicht. Das ist besonders gut, wenn du zu fettiger Kopfhaut neigst.

Natürlich solltest du auch darauf achten, ein geeignetes Hitzeschutzspray zu verwenden, bevor du deine Haare föhnst und stylst. Denn es wäre schade, wenn du so viel Zeit in die Pflege investierst, nur um sie im Anschluss wieder zu beschädigen. Um das zu verhindern, eignen sich Produkte mit Keratin, wie das Ladore Before Care Keratin PPT Spray besonders gut. Deine Haare solltest du aber nicht nur daheim gegen unnötige Hitzeeinwirkungen schützen. Auch im Sommer kann dies von großer Bedeutung sein. Deshalb haben wir dir ebenfalls einige Tipps für den Sonnenschutz der Haare in unserem Blog aufgelistet.

Zwei Flaschen eine Lador-Haarpflege stehen neben einer Zitrone

Bereitgestellt von Lador

Koreanische Haarpflege: ein Langzeitinvestment

Du siehst: Koreanische Haarpflege unterscheidet sich in einigen Punkten von der uns bekannten Routine – besonders im Fokus auf die Kopfhaut. Deshalb ist es auch verständlich, wenn das Ganze erst einmal etwas überfordernd wirkt. Trotzdem ist sie es wert, mal einen genaueren Blick darauf zu werfen und hier und da ein Produkt auszuprobieren. Denn ähnlich wie bei der Korean Skin Care Routine handelt es sich letztendlich um einen Prozess, der dir und deinem Körper auf lange Sicht guttun soll.

Vergiss dabei auch nicht, dass du diesen kleinteiligen Prozess nicht bei jedem Haarewaschen vollständig durchlaufen musst. In erster Linie sollte er auf dich und deine Bedürfnisse abgestimmt sein. Betrachte diese Schritte also vielleicht lieber als Bausteine, aus denen du je nach Bedarf wählen kannst.

Weiterführende Links
world.kbs.co.kr/service/contents…
www.sugarpeachesloves.net/korean-skincare-101-koreanische-haarpflege-routine-whamisa-shampoo/
www.faces-of-fey.de/tenside-in-der-kosmetik/
www.nylonmag.de/alles-ihr-uber-koreanische-haarpflege-wissen-musst/